Jawohl... Geschafft!!! Ich bin angekommen nach einem Gewaltmarsch von 47 km!!!
Eigentlich wollte ich gar nicht laufen. Wäre ein Bus gekommen, dann hätte ich den genommen, aber am Arsch der Welt fahren keine Busse.
Die Nacht war katastrophal, da ich kaum eine Auge zugemacht habe. Entweder es wurde geschnarcht oder eine Mücke kreiste um mich herum. Dazu noch dieser fiese modrige Geruch und die Angst, dass dies von Bettwanzen kommt. Also war ich um 7:45 bereit, loszugehen.
Das tat ich dann auch... Einfach nur gehen. Nach 4 Stunden habe ich doch mal eine Pause gemacht, eine Kleinigkeit gegessen und dann ging es weiter.
Die Sonne brannte ohne Ende und es war 28 Grad im Schatten, was an der Küste echt heiß ist.
Nach 30 km, wo in den nächsten 10 km keine Bar oder ähnliches kommt, habe ich bemerkt, dass ich zu wenig Wasser dabei hatte und ich spürte schon, wie mein Körper mir sagen wollte, "es reicht, sonst geht bald nichts mehr". Da stand plötzlich im Nirgendwo dieser wahnsinnig nette Portugiese mit seinem Stand und der hatte alles, was ich bräuchte, nämlich Fanta Orange und Wasser. Die Dose Fanta habe ich direkt weggeext und mich dann gut eingedeckt. Als Preis wollte er nur eine Spende! Also keine 20 Euro, wie zunächst gedacht.
Nach einiger Zeit konnte ich das Meer und auch das Kap von Finisterre sehen (auf ca. 1 Uhr)
Da kam in mir der Gedanke, warum nicht durchmarschieren? Wenn mein Körper danach im Arsch ist... was soll's? Ich habe danach Urlaub und kann mich erholen. Außerdem läuft es sich gerade gut und ich will mal wissen, wie weit ich gehen kann.
Also weiter geht´s. Denjenigen, denen ich das erzähle, halten mich für bescheuert. Recht haben sie.
Nach gefühlt einer Ewigkeit, habe ich dann den langen Strand von Finisterre erreicht. Da hatte ich schon 44 km auf dem Buckel. Also Schuhe aus und am (kalten) Wasser entlang zum Ziel. Ohne Schuhe konnte ich erst gar nicht mehr laufen. Die Füße taten tierisch weh und in Verbindung mit dem kalten Wasser hatte ich heftige Krämpfe in den Füßen.
Um 19:45 war ich dann in der Herberge, 12 Stunden und etwas mehr als 47 km nachdem ich gestartet bin. Ich war dann zu platt, um mir den Sonnenuntergang anzutun und habe mir erstmal Spaghetti Bolognese mit viel Fleisch und Käse selber gemacht und dann Duschen und ins Bett.
In der Herberge habe ich das gleiche Bett wie letztes Jahr bekommen. Endlich angekommen!
Den Weg von über 100 km von Santiago nach Finisterre habe ich in 3 Tagen geschafft. Dafür sind in der Regel mind. 4 Tage vorgesehen, viele machen das in 5 Tagen. Es hat aber trotz oder vielleicht wegen der Anstrengung einfach Spaß gemacht.
Hier noch mehr Bilder von der wohl schönsten Etappe
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| Der Weg war sehr schön und abwechselungsreich |
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| Das Schild habe ich nicht ernstgenommen. Ein Fehler, wie sich später herausstellte. |
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| Muxia oder Finisterre ... das ist hier die Frage |
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| Das Ende des Weges ist in Sichweite |
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| Auf 1:00 Uhr ist das Kap zu sehen |
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| Endlich Cee, wo es Essen und Trinken gibt |
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| Der Weg von Cee nach Finisterre ist echt sehr schön |
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