Samstag, 30. April 2016

Tag 10: Tivo - Padrõn

Die vorletzte Etappe...  Nur 23 km lang, aber durch eine wunderschöne Natur und vorbei an den Thermalquellen von Caldas de Reis, wo ich meine Füße reingehalten habe. Das tat echt gut und die weiteren Kilometer gingen fast von alleine.















Der Zielort Padrõn ist historisch für den Jakobsweg sehr relevant. In der Jakobskirche ist der Originalstein, wo seinerzeit das Schiff bzw. Boot festgemacht hat, in dem der Leichnam von Jakobus nach Galicien gebracht wurde.





Auf einem Ochsenkarren ging es dann von hier aus nach Santiago, was man vom Berg schon sehen kann

Das ist der Ochsenkarre

Und hier der Stein

Santiago ist in Sichtweite


114 Stufen über der Stadt - die man als ordentlicher Pilger in einem Zug hochlaufen soll - ist der Fels, an dem Jakob seine erste Predigt gehalten hat. Dies ist ebenfalls ein sehr historischer Ort und das bekannteste Fotomotiv vom Camino Portugues.



Jetzt sind es nur noch 23 km nach Santiago und dann ist wieder eine sogenannte Pilgerreise zu Ende und das nur in 10 Tagen. Das ging (zu) schnell.
Ich habe beschlossen, morgen nicht in Santiago zu übernachten, sondern mit dem Bus die hässlichen Vororte von Santiago zu überspringen und dann nach Negreira zu gehen und dort zu übernachten. Das ist viel billiger und was soll ich in Santiago, außer die Compostela zu holen? Letztes Jahr hat mich Santiago nur genervt und ich war enttäuscht.

Ein wenig traurig bin ich schon, dass dieser wirklich tolle Weg von Portugal fast zu Ende ist. Allerdings kann man den locker nochmal während eines Zwei-Wochen-Urlaubs machen und ist auch untrainiert gemütlich und mit Spaß zu schaffen. Dazu gibt es noch sehr interessante Alternativen, wie z.B. komplett die Küste hochzulaufen oder den spirituellen Weg, bei dem man eine Etappe mit dem Boot fährt.

Lied des Tages



Freitag, 29. April 2016

Tag 9: Arcade - Tivo

Eigentlich wollte ich heute nicht so viel laufen, sondern nur durch die größere Stadt Pontevedra gehen.

Aber es kam alles anders. Irgendwie stimmte auf einmal alles: Das Wetter, die Musik und die Strecke.

Um 9:30 ging es los und Pontevedra war schnell durchquert.
Nach 20 km habe ich dann mal eine Pause gemacht und weil alles so tuffig lief, wollte ich mal laufen, bis ich keine Lust mehr hatte. So ganz ohne Guide mal sehen, wohin mich die gelben Pfeile führen und welche Herberge sich dann auftut. Den Guide habe ich ja verliehen. Ich bin gespannt, ob ich den mal wiedersehe.

Hier erstmal ein paar Impressionen von der heutigen Strecke











Scheiße, das ist nicht mehr weit




Gegen 18:00 hatte ich keine Lust mehr als ich das Schild einer nahegelegenen Herberge gesehen habe. Da gibt es Estrella 1906 Bier, Tapas und gute Duschen. Also einkehren. Dort angekommen waren die beiden Frankfurter auch da und viele andere auch. Die Stimmung war sehr heiter und direkt nach der Ankunft wurde mir ein kühles Bier und ein Tapas in die Hand gedrückt.
Als Essen hat der Chef Barbeque und Salat gemacht, was sehr lecker war und gut tat nach den 35 km, die ich heute zurückgelegt habe.

Als Krönung gab es dann eine Art Feuerzangenbowle mit ... natürlich Orujo.
Gut gefüllt ging ich wieder viel zu spät ins Bett, aber es war ein schöner Tag mit einem schönen Abschluss.

Das war ein sehr, sehr netter Gastgeber



Die Show muss sein



Lied des Tages...

Donnerstag, 28. April 2016

Tag 8: Veigadaña - Arcade... oder der Tag der toten Pilgerin 2016

Der Kneipenfunk auf dem Camino hat gezwitschert, dass die Pilgerin, die vorgestern angefahren wurde, tot ist. 😥
Sie ist angeblich bei Rot über die Ampel gelaufen...  ich habe ehrlich gesagt noch nie eine Grüne hier gesehen. Angeblich war es eine Amerikanerin und wenn die zu der Gruppe gehörte, die uns begleitet, dann kenne ich sie wahrscheinlich sogar. Jedenfalls habe ich heute keinen von den Amis angetroffen.

Was soll ich noch groß zur Etappe schreiben? Sie war 19 km lang und ich habe sie, nachdem ich erst um 10:30 gestartet bin, in einem Stück ohne Pause runtergelaufen. Nicht weil ich bescheuert bin, sondern weil es einfach lief. Mit Pink Floyd im Ohr, dem passenden Wetter (natürlich Sonne pur, nicht zu warm und nicht zu kalt) und dem Atlantik als Tagesziel, lief es sich von alleine. Es tat auch nichts weh und keine von den Pilgermallessen hat genervt.

Der Zielort liegt wieder am Meer und ich war eben am Strand und mit den Füßen im Wasser. Um komplett reinzuspringen, war das Wasser doch zu frisch. Außerdem habe ich auch keine Badehose mit.

Jetzt schreibe ich den Blog von der Terrasse meiner Herberge, habe die Füße hochgelegt und sorge für etwas Flüssigkeitsausgleich. Dabei geht die Sonne gerade hinter den Bergen unter. Herrlich ...



Von meinem Bett aus habe ich Meerblick. Alles ist gerade sehr geschmeidig und die Probleme sind ganz weit weg, auch der Stress.

Lied des Tages: Die beste Coverversion von Pink Floyds Time mit Petruccis Solo


Und hier die Bilder...